Geburtstag Dizzy Gillespie

Gillespie war in den 1940er und 1950er Jahren – auch äußerlich – der Inbegriff des smarten, hippen Jazz-Intellektuellen (Hipster). In dieser Zeit zählte er auch zu den ersten amerikanischen Jazzmusikern, die lateinamerikanische, afrokubanische und afrikanische Elemente in ihre Kompositionen und Improvisationen einfließen ließen. In rascher Abfolge spielte er mit Chano Pozo, Lalo Schifrin, José Mangual Sr., Mongo Santamaría und anderen Spezialisten der afrokubanischen und lateinamerikanischen Klänge.
In späteren Jahren war er Freund und Förderer jüngerer kubanischer Talente wie Arturo Sandoval und Gonzalo Rubalcaba. Gillespies Eintreten gegen Rassismus führte ihn zum Glauben der Bahai, deren Ideale ihn anzogen und deren Religion er um 1970 annahm, was seinen Lebensstil und sein Auftreten in der Öffentlichkeit veränderte. Der „Clown des Bebop“ wurde ein ernsthafter Musiker, der sich auch für politische Ziele einsetzte, ohne jedoch parteipolitisch aktiv zu werden. 1988 gründete er das „United Nation Orchestra“, mit dem er Ägypten, Marokko und etwas später Kanada sowie Südamerika bereiste.